Mit der Luft heizen – geht das?

Heizen ohne Heizkörper oder Fußbodenheizung

Bereits vor zwölf Jahren haben sich Christian Brauwers und Sandra Clemens den Traum vom Eigenheim erfüllt. Ein Passivhaus – für 2006 war das ziemlich innovativ. „Es sollte energetisch sinnvoll und nachhaltig sein“, erinnern sich die beiden. Deswegen haben sie sich auch für die ressourcenschonende Wärmepumpenheizung in ihrem Haus entschieden. Die Besonderheit des gewählten Heizsystems: Die Wärmeverteilung erfolgt nicht wie üblich über Heizkörper oder eine Fußbodenheizung, sondern nur über die Luft! 

„Bei den bereits 2006 stark gedämmten Gebäuden war uns gleich klar, dass wir als voll Berufstätige nicht dazu kommen werden, unser Haus ausreichend zu lüften. Eine Lüftungsanlage war also ein Muss. Dass wir die Lüftungsanlage auch gleichzeitig zur Wärmeverteilung nutzen konnten, fanden wir optimal“, beschreibt Clemens die Entscheidung für diese Form der Haustechnik im Passivhaus.

POSITIVES FAZIT

Zwölf Jahre später lebt das Paar inzwischen zusammen mit der kleinen Tochter in dem 126 Quadratmeter großen Passivhaus und ist von der Beheizung überzeugt. Anfang 2018 musste die alte Heizungsanlage aufgrund eines Defekts ausgetauscht werden. „Bei der Suche nach einem neuen Lüftungsheizgerät haben wir einen Anbieter gesucht, der Experte in Sachen Wärmepumpentechnologie ist und als Ansprechpartner in der Region zur Verfügung steht. Unser Handwerker Christoph Mann von ,Mann Gebäudetechnik‘ aus Erkelenz hat uns die Luft-Wärme-Zentrale LWZ 604 air von STIEBEL ELTRON empfohlen“, so Clemens. Das Integralgerät vereint auf gut 1,6 Quadratmetern die haustechnischen Funktionen Heizen, Lüften und Warmwasserbereiten in nur einem Gerät. Sie passt ihre Leistung dem Wärmebedarf des Hauses und dem Komfortanspruch der Bewohner an. Diese Inverterregelung ist zu einem Großteil für den effizienten Betrieb verantwortlich. Unterstützung bekommt die LWZ 604 air von der Sonne: Eine Solar- und eine PV-Anlage sind an das Gerät angebunden und nutzen zusätzlich regenerative Energie, und das kostenlos.

ANGENEHMES RAUMKLIMA IM GESAMTEN HAUS

Die Küche, das Gäste-WC, das Badezimmer und der Hauswirtschaftsraum sind Ablufträume. Hier wird die verbrauchte Luft abgesaugt. Mittels Kreuzgegenstrom-Wärmetauscher der LWZ 604 air wird die Wärme von der Abluft an die Zuluft übertragen. Diese wird ins Wohnzimmer und in die Schlafzimmer eingebracht. „Einen Luftzug verspüren wir nicht und auch die Geräuschentwicklung ist sehr gering“, so Clemens. Der Innenraum des Hauses besticht durch die offene Bauweise. „Wir profitieren hier von einem sehr angenehmen Raumklima“, erklärt Sandra Clemens. „Die Wärme verteilt sich optimal auf alle Räume.“ 

Die Fenster muss die Familie gar nicht mehr öffnen. „Für mich als Allergiker ist das super – in der Pollenzeit ist für mich der Aufenthalt im Haus deutlich entspannter“, so Clemens. Im Badezimmer darf es bei den meisten gerne etwas wärmer sein, daher sorgt hier ein Schnellheizer von STIEBEL ELTRON für angenehme Temperaturen. 

Mit dem ISG (Internet Service Gateway) können die Bewohner ihre Haustechnikanlage überwachen: Wie viel Energie wurde verbraucht, wie viel Sonnenstrom wurde genutzt, wie viel Warmwasser hat die Anlage bereitet? „Mit der SERVICEWELT auf dem Tablet oder meinem Smartphone kann ich die Anlage sehr komfortabel steuern und beobachten – ein echter Mehrwert“, meint Brauwers.

MIT FRISCHLUFT KOMFORTABEL HEIZEN

Die Nutzung der Lüftungsanlage als Wärmeverteilsystem ist dann wirtschaftlich, wenn die aus bauphysikalischen und hygienischen Gründen ohnehin notwendige Frischluftmenge, die von der Lüftungsanlage eingebracht wird, für den Wärmetransport ausreicht, wie zum Beispiel bei Passivhäusern. 

 Die LWZ 604 air stellt bei –20 Grad Außentemperatur eine reine Wärmepumpenleistung von 3,2 Kilowatt bereit. Damit kann neben der Heizung auch die Warmwasserbereitung solide mit der Wärmepumpe bedient werden. Gleichzeitig ist so für die Heizung eine Leistungsreserve vorhanden, die wichtig ist, wenn außergewöhnliche Bedarfe vorhanden sind.