Vier Passivhäuser, vier Integralgeräte, ein Ziel – mindestens Nullenergie-Bilanz

Mit dem Neubau von vier Passivhäusern hat sich Reinhard Zeppenfeld einen Traum verwirklicht: „Wenn wir als Gesellschaft auch nur die niedrigsten CO2-Einsparziele einhalten und den Klimawandel bekämpfen wollen, dann muss der Gebäudesektor einen Großteil dazu beitragen.“

Reinhard Zeppenfeld ist schon immer neue Wege gegangen: „Ich habe schon viele verrückte Sachen gemacht, und fast immer ging es dabei um die effiziente Nutzung von Energie.“

Mit großem persönlichen Engagement baute der über 80-Jährige jetzt in seinem Geburtsort Bergneustadt-Pernze vier Passivhäuser – und ging in Sachen Energiebilanz noch einen Schritt weiter: „Beim Passivhaus wird der Energieverbrauch so weit wie möglich reduziert. Diese Neubauten sind aber nicht nur Verbraucher, sondern auch Erzeuger von Energie: Auf allen Dächern wurden PV-Anlagen installiert. Das Ziel ist, dass die Gebäude in der Jahresbilanz mindestens so viel Energie erzeugen, wie sie verbrauchen – also so genannte Nullenergiehäuser sind.“ Unterstützung hat sich der Bauherr von dem Architekten und zertifizierten Passivhausplaner Frank Böttger geholt.

Der größte Energieverbraucher in Wohngebäuden ist mit weitem Abstand die Heizungsanlage. Das gilt, wenn auch abgeschwächt, auch für Passivhäuser. „Umso wichtiger ist eine effiziente Haustechnik“, erklärt Ulf Salz, Geschäftsführer der Heikaus GmbH, die für die Sanitär- und Heizungsinstallation verantwortlich zeichnet. „Perfekt für das Passivhaus geeignet und entsprechend zertifiziert sind die Integralgeräte LWZ von STIEBEL ELTRON, die auch hier zum Einsatz kommen.“ Vier LWZ 304 SOL sind in den vier Wohngebäuden installiert. „Neben einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die die Beheizung und Warmwasserbereitung übernimmt, ist auch die kontrollierte Wohnungslüftungsanlage – selbstverständlich mit Wärmerückgewinnung – in dem Gerät integriert“, erklärt STIEBEL ELTRON-Fachmann Andreas Zurek. „Außerdem sind der Warmwasserspeicher und alle weiteren notwendigen Komponenten enthalten.“

EFFIZIENZPLUS DURCH ERDWÄRMENUTZUNG

Eine Besonderheit gibt es allerdings bei diesen Neubauten doch, wie Heizungsbaumeister Ulf Salz erklärt: „Der Bauherr wollte unbedingt eine zusätzliche Erdwärmenutzung realisieren. Dafür wurden je Wohneinheit rund 100 Meter Kunststoffrohr-Schlangen in der Erde verlegt, in denen ein Solegemisch zirkuliert. Die Wärme, die das Erdreich dabei an die Sole abgibt, übertragen wir in einem zusätzlichen externen Tauscher außerhalb der LWZ auf die Zuluft.“ Pro Haus ist jeweils eine PV-Anlage mit 9,72 Kilowatt- Peak (ca. 59,9 Quadratmeter) auf dem Dach installiert und zusammen erzeugen sie pro Jahr voraussichtlich 32.650 Kilowattstunden Strom. „Der soll über ein Energiemanagementsystem effektiv genutzt werden, so dass möglichst viel Sonnenstrom direkt im Haus verbraucht wird. Da kann die LWZ eine wichtige Rolle spielen, denn sie braucht eine geringe Teilmenge Strom als Antriebsenergie“, so der Experte. Auch weitere maßgebliche Verbraucher im Haus – Wasch- und Spülmaschine zum Beispiel – können in das Energiemanagementsystem einbezogen werden. Darüber hinaus hat Reinhard Zeppenfeld Batteriespeicher installiert, um weiteren überschüssigen PV-Strom speichern und später sinnvoll nutzen zu können. Der errechnete Heizwärmebedarf pro Doppelhaushälfte liegt bei rund 2.322 Kilowattstunden pro Jahr, der Warmwasserbedarf bei vier Bewohnern bei circa 6.691 Kilowattstunden pro Jahr.

Ursprünglich waren die Haustechnikkomponenten als Einzelgeräte geplant – bis das SHK-Unternehmen Heikaus ins Spiel kam. Inhaber Ulf Salz zeigte Reinhard Zeppenfeld bei einem anderen Bauvorhaben, wie das Integralgerät von STIEBEL ELTRON eingesetzt wird und was es zu leisten imstande ist – „das hat den Bauherrn sofort überzeugt“.